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Konstanzer Fasnachtslieder

I hab e Hundele

Helmut Faßnacht

I brauch kei Kino und kei Theater.
I brauch kein Luxus und kei Partei.
I brauch kei Zeitung – und kein Berater.

I brauch kein Sex meh, de’sch längst vorbei.
I brauch kei Fernsehe und auch kei Auto
un au kei Villa, wo ich drin wohn.
I hab was Schöners, des isch mir lieber,
des isch mir meh wert als e Million.

Ich hab e Hundele, und all halb Stundele,
do lupft des Hundele de linke Fueß
und weil’s fürs Hundele halt isch so g’sundele,
derf’s all halb Stundele, wenn äbbes mueß.

D’Leut tund heut renne – und’s mueß pressiere,
und alle wellet die Gscheitste sei.
Sie tund gern alles verkompliziere
und laufet meistens am Glück vorbei.

I leb halt ruhig vu heut uf morge.
I bin au zfriede und such kon Streit.
Vegiß de Ärger und meine Sorge,
denn ich hab äbbes, des macht mir Freud:

Refrain:

Auf em Finanzamt, vor drei vier Woche,
hab ich mein Mäxle sei Steuer zahlt.
Kaum hot des Tierle ‘s Finanzamt groche,
hot’s au des Hauseck glei schön bemalt.

Wenn an de Grenz äbbes zum Verzolle,
denn bin ich meistens ganz raffiniert.
Und wenn se mich visitiere wolle,
zeig ich mei Mäxle, dem’s glei pressiert:

Refrain:

Wenn i mo alt bin und mueß verschwinde,
denn heult mei Mäxle, des tät mir leid.
Denn tue i’n schnell no an d’Leine binde
Und nauf zum Petrus gond mir zu zweit.

Dort tue ich klopfe direkt am Himmel:
„I möchte nu froge, derfet mer nei?
Gibt’s no zwei Plätzle bei Euch do frinne?
Bin it ellainig, ‘s isch wer dabei.“
Refrain: